Astypalea - Livadi

Das Wohnen und Leben am Livadistrand ist schön. Es gibt eine Straße am Strand entlang mit zwei kleinen Supermärkten und einigen Restaurants oder Cafés, wovon nur zwei auf haben und ich bei den anderen nicht erkennen kann, wann ihre Saison beginnen wird. Livadia ist ein kleines Dorf in einem Tal an der Küste südlich der Chora und hat etwa 100 Einwohner. Die Dorfstraße führt in Richtung des Stausees und sieht bei einem Spaziergang und einer Durchfahrt grau und leer aus. Die Mouras Studios haben dort noch ein Resort, dessen großes Tor allerdings geschlossen ist. 

Mich freut, dass beim Restaurant Astropelos und beim Café Allegro Schirme und Liegen am Strand aufgebaut sind, so dass ich mir einen Frappé im Allegro holen und über den Kies ins Wasser gehen kann, was herrlich frisch ist. Betrieb ist nicht viel, zwei griechische Familien mit Kindern sorgen für etwas Stimmung. Unter den Bäumen 50 Meter weiter haben sich einige Jugendliche im Schatten niedergelassen, die mit Mopeds aus der Chora heruntergekommen sind.

Am Abend gehe ich ins Astropelos und bestelle mir einen Astypaleasalat, eine Art Bauernsalat mit Kopanisti drauf, gut und lecker. Ein junges Paar sitzt in einer Ecke mit Blick aufs Meer und zur Chora hoch und isst Fisch. 

Da am nächsten Tag an Baden in der braunen Brühe wegen des Unwetters und des Schlammes im Wasser nicht zu denken ist, nutze ich dann nur die letzten Stunden bei schönem Sonnenschein zum Baden, Lesen und Dösen. Dazu eignet sich dieser Strand gut. Leider hat das Wetter auch Mücken alarmiert, und ich verstehe nicht, warum sie sich nun alle auf meiner Terrasse und in meinem Zimmer versammeln müssen.

Bis dann eine große Yacht in der Bucht ankert und die nicht unvermögende Klientel ihr neuestes Wasserspielzeug ausprobiert. Am Kalogria hatte ich im Herbst schon Radfahrer auf dem Meer erlebt, nun staune ich wie alle anderen Cafébesucher über die Fontänenschweber über dem Wasser. Griechenlands Besucher werden anscheinend immer verrückter.

Abends ab acht wird es am Livadi immer ruhig, hin und wieder hört man mal ein Moped, das wichtigste Transportmittel der Livadianer. Am letzten Abend nimmt mich ein Taxi mit hoch zur Chora. Drei Euro. Zurück geht es dann ein letztes Mal zu Fuß.

Erst zuhause stelle ich fest, dass ich zwar etwa 50 Kastell- und Chorabilder, aber vergessen habe, Fotos von der Unterkunft zu machen. Astypalea gefällt mir gut, ich kann verstehen, dass es für einige eine Lieblingsinsel ist, ob nun südliche Sporaden, Kykladen oder Dodekanes, egal wo Schmetterlinge fliegen. Ich muss nach den ersten Eindrücken wohl mal wiederkommen.

Maria, die die ersten Tage ständig präsent und überaus freundlich ist, ist nach Kos gereist, und so hoffe ich, dass es mit dem nächtlichen Transport zum Anleger funktioniert. Ein Kleinbus holt mich pünktlich ab, und ich warte noch zwanzig Minuten mit vier anderen Menschen und einigen in den Fahrzeugen, bis die Blue Star zu betreten ist und sie diese wenig einladende Hafenplattform im Niemandsland verlassen wird.