Faule Tage bei Lindos

2019

Eigentlich haben wir mit unseren Oktoberwochen im Lindos Mare vor 5 Jahren schon abgeschlossen. Doch als es günstige Pauschalangebote als Folge des Thomas-Cook-Crashs gibt und unsere Freundinnen Hella und Kathrin grad da und begeistert sind, machen wir uns lastminute doch wieder auf den Weg. Der Flug mit smartlynx ist anstrengend, doch die Sonne am Flughafen entschädigt sofort. Noch vor 12 sind wir im Hotel, bekommen eine Suite und lassen sofort am Vlichastrand die Seele baumeln.

Das Hotel gefällt uns wieder sehr, Efi an der Rezeption und Tsampika im Service sorgen dafür, dass es uns gut geht. Das morgendliche Frühstück auf dem großen Außenbalkon und auch die Buffets am Abend mit den genialen Nachtischen steigern unser Wohlgefühl. Gianniotiko wird zu unserem neuen Topdessert neben den vielen tollen Schokotorten.

Am zweiten Tag wird die Luftmatratze an der Tankstelle in Kalathos aufgefüllt und los geht es zurück in Richtung Agathistrand. Auf der Kuppe halte ich an, denn von oben sehen wir, dass schon die letzte Hütte abgebaut wird. Die Liegen sind schon im Winterquartier. Damit haben wir nun Mitte Oktober gar nicht gerechnet.

Dann probieren wir es weiter nördlich am legendären Tsampikastrand und sind überrascht, wie voll es noch ist. Also lieber zum Stegnabeach vor Archangelos, doch der törnt uns auch nicht an. Als letzter Versuch kommt nur noch der Glystrastrand hinter Lardos in Frage – und da stehen neue Liegen, eine neue Kantine und sogar Leute aus der Bettenburg Kiotari sind herübergekommen. Paola, die in Lardos lebt, aber vom Lago Maggiore stammt, ist stolz auf neue breite Liegen mit Schirmen, die einen Wifi-Anschluss und einen Handytresor haben. Natürlich nicht umsonst, aber mit den Preisen auf Paros nicht zu vergleichen.

Die Bucht vor den Sanddünen gefällt uns gut, Agathi wäre uns zwar lieber gewesen, doch der Einstieg geht schneller und das Wasser am Glystra ist frischer als am Hausstrand in der Vlichabucht. So wechseln wir von Tag zu Tag hin und her und chillen und schaffen es, ganze Bücher zu lesen.

Abends geht es dann nach Lardos, doch das Kafeneion Tsampikos heißt nun Sevi Cafe. An der Platia hat sich sonst seit unserem letzten Besuch kaum was verändert. Dann erblicke ich ihn ganz am Ende der Straße im Halbdunkel sitzen. Wir freuen uns sehr. Er hat sich schon etwas verändert, aber wir sind ja auch nicht mehr die Alten. Die vergangenen Jahre sind nicht einfach für ihn gewesen. Er hat eine Operation in Deutschland hinter sich gebracht und danach noch zwei Jahre in seinem Kafeneion gearbeitet, es dann aber an Sevi abgegeben, als seine deutsche Rente aus der Zeit in Stuttgart durch gewesen ist. Nun muckelt er im Garten und kommt morgens und abends an die Platia. Es ist schön, ihn wieder zu treffen. Wir verabreden uns für einen der nächsten Abende in fünf Jahren.

Am Wochenende sind wir unterwegs nach Süden und suchen bei Kiotari und Gennadi nach Alternativen zum Glistra, aber wir werden nicht fündig. Kiotari ist noch mehr zugepflastert worden von Hotelanlagen, die Kinderbahn fährt noch ... und Gennadis Steinstrand törnt uns nicht an, zumal gerade für einen Triathlon aufgebaut wird.

Am letzten Abend müssen wir noch shoppen gehen in Lindos. Wir bummelen vom südlichen Eingang einmal hoch zur Platia am Ortseingang, keine Esel, kaum Touris, viele Koberer und kehren dann doch wieder auf dem Rückweg im Melia ein, wo es den besten Frappé dieser Woche gibt. Wir nehmen Abschied von der Vlichabucht, die auch immer weiter zugebaut wird. Mal sehen, wie sie in fünf Jahren aussieht.