Ionische Inseln - Eine Schiffsreise

2001

Die Reise von Korfu aus zu den anderen Ionischen Inseln ist etwas ganz Neues für uns. Im Morgengrauen legt die Zeus II im Hafen von Korfu ab, mit uns sind einige englische und deutsche Familien an Bord. Die Kabine ist sehr klein, das Frühstück englisch-griechisch und das Sonnen an Deck superschön. Die Einfahrt in den Naturhafen von Gaios auf Paxi begeistert uns sofort. Auch später sind Hafeneinfahrten für uns immer ein besonderes Erlebnis. Zum Kennenlernen von Mitreisenden und Crew grillt der Koch Suflakia an Land und wir starten einen Abendbummel in den Ort.

Weiter geht es am nächsten Tag nach Lefkas, wo wir auf die Öffnung der Schwenkbrücke warten müssen. So etwas hat noch niemand der Reisenden erlebt, das Deck ist voll, die Fotoapparate klicken. Im Hafen von Nidri besteigen wir am frühen Nachmittag mit einigen Interessierten ein kleines Wassertaxi, das uns nach Skorpios bringt, an einen schönen Strand der berühmten Onassis-Insel. Dort dösen, lesen, schwimmen und picknicken wir bis zum Abend. Um neun ist es an der Hafenmole sehr rummelig, die Restaurants sind voller Touristen. Wir suchen uns eins in dem hinteren Teil des Ortes, aber auch dort ist es voll und geschäftig. Am nächsten Morgen legt die Zeus ab zur Fahrt nach Kefallonia, wo wir, wie eigentlich geplant, nicht in Fiskardo anlegen, sondern an der großen Mole von Sami, neben einem griechischen Kriegsschiff. Die Enttäuschung legt sich schnell, als wir eine Taverne finden, wo wir mal wieder in die Töpfe gucken können und leckere Sachen auf unsere Teller kommen. Auch das Baden am nahen Ortsstrand ist nett, obwohl das Schwimmen mitten in einsamen Buchten, in denen die Zeus auf der Reise öfter ankert, viel erfrischender ist. Das Springen vom Schiff ins offene Meer ist besonders für die Kinder ein echtes Erlebnis.

Einen ganzen Tag liegt das Schiff danach an der langen Mole in Zakynthos. Die Engländer reisen ab zum Flughafen, wir lassen uns von einem Taxi zum Baden an den Strand von Gerakas bringen –und zu unserer Überraschung – auch ziemlich pünktlich wieder abholen. Am Abend unternehmen wir einen kleinen Spaziergang, doch schon 50 Meter links hinter der Hafenstraße ist es dunkel in den Gassen und es sind keine Menschen mehr unterwegs. Fast zum Fürchten. Wären wir nur vom Schiff aus nach rechts gegangen! Dort haben einige Mitreisende ein hell erleuchtetes Viertel mit netten Tavernen gefunden. Am frühen Morgen trinken wir dort auf einer frisch herausgeputzten Platia im Kafeneion unsere Frappès. Von Zakynthos geht die Reise wieder nordwärts nach Ithaka. Die Einfahrt in den fjordartigen Hafen von Vathi am frühen Abend ist einfach toll. Es ist noch so warm, dass wir von einer längeren Wanderung absehen und im Ort alle zusammen eine kleine Taverne besuchen und uns entspannen bei Retsina und Moussaka. Zum Schluss steht noch die Fahrt nach Parga an, dem Festlandhafen südlich von Igoumenitsa. Am großen steinigen Ortsstrand genießen wir das Baden und den Blick auf das ankernde Schiff. In Korfu endet die Reise. Die Insel enttäuscht uns wieder wie schon vor Jahren. 

Die Schiffsreise selbst hat uns so gut gefallen, dass wir zwei Jahre später eine Sporadenreise buchen werden. Wir haben nette Leute kennen gelernt trotz der Enge auf dem Schiff, junge „gut rot durchgeröstete“ Engländerinnen, eine ältere englische Lehrerin, die man im Gegensatz zu Leuten aus Manchester gut verstehen konnte, und Hannes und seine Frau, die mit einem anderen Schiff eine ähnliche Reise in der Ägäis von Rhodos aus zu den Inseln des Dodekanes unternommen haben, wo tägliche Reisezieländerungen angesagt waren wegen der stürmischen See. Da ist es uns im Ionischen Meer doch gut ergangen und wir sind ja auch noch nicht zu den Sporaden unterwegs gewesen.