Koufonissi Ende September

2021

Wir haben Dimitri in der Siesta gestört, als wir ankommen. Sofort beziehen wir unsere Zimmer mit dem tollen Meerblick und Ramona ist schon da gefangen von der Schönheit der Insel. Doch noch mal nerven wir ihn wegen fehlendem Besteck und defekter Klospülung. Nur noch diese Woche, dann fährt er nach Athen zurück und das Haus ist zu.

Beim Rundgang nach dem mittelmäßigen Start geht Ramonas Herz immer mehr auf. Sie entdeckt neben der Ruhe die Schönheit dieser Insel, obwohl wir noch gar keine Strände erlebt haben. Einfach aufs Meer und die gegenüberliegenden Inseln schauen reicht.

Zum Essen geht es ins Neo Remezzo, weil es nahe bei ist. Die Plastikplanen halten den Wind ab, aber leider auch die Lautstärke von italienischen und griechischen Gästen drinnen, so dass wir nach den Muscheln Saganaki auf Kaffee verzichten, sondern uns lieber ins Opsianos setzen und in Ruhe Kormos zu Frappé und Espresso Diplo essen. Auf dem Balkon schauen wir noch etwas aufs dunkle Meer und fühlen uns wohl.

Früh morgens hole ich frisches Brot vom Bäcker. Ramona ist das Toastbrot leid. Wir frühstücken lange und gucken Schiffe und Segler. Ramonas Fuß schmerzt etwas, also gehen wir an den Ortsstrand in den Schatten. Die kleine Mauer hält etwas den Wind ab. Ramona gefällt die Farbe des Wassers sehr. Wir lesen und dösen und baden und schauen einfach aufs Meer und die Inseln gegenüber. 

Nach dem Duschen mache ich einen Spaziergang nach Norden und kehre um, als mir fast die Kappe vom Kopf fliegt. 

Uns fällt auf, wie sauber die Insel ist. Nirgendwo wird in diesem Jahr so eindringlich auf Müllvermeidung an Land und im Meer in Schautafeln und Kästen hingewiesen wie hier. Wir sind beeindruckt.

Abends wollen wir ins Fos Fanari, doch es ist voll, dann wieder zurück zur Melissa und die Treppe hoch. Wir nehmen Pastizio, hinterher einen Kaffee im Opsianos und gehen früh ins Bett und schlafen richtig gut.

Beim Bäcker gibt es frisches dunkles Brot. Warum kann es so was nicht auf Iraklia geben? Als wir vom Hafen aus mit dem Boot zu den Stränden wollen, hat der Wind so stark zugenommen, dass alle Fahrten abgesagt sind und das Taxi uns bis zum Fanosstrand bringt. Schade, aber wir fühlen uns dort gleich wohl und gehen, da ich die Tiropites vergessen habe, ins Fanos und essen leckeren Dakos. Am Strand kann man es aushalten. 

Um fünf kommt das Taxi und holt uns und ein Norwegerpaar wieder ab, das schnell die Chance ergriffen und keine Lust zu laufen hat. Zu fünft mit Masken im Auto! Leider laden sie uns dafür nicht nach Oslo ein. Diesmal gehen wir früher essen und finden im Fos Fanari noch einen windfreien Platz an der Wand. Ramona nimmt Pizza und ich esse zum ersten Mal in Griechenland Tourlou und trinke dazu ein Nissos. Essen gut, Nacht gut.

Der Wind hat weiter zugenommen, wir schauen am Morgen aufs Meer, die Skopelitis kommt, der Seajet nicht mehr. Wir kaufen Tickets, bummeln etwas, trinken Frappé im Limani und sind froh, hier zu sein. Ramona zieht ihr Vorurteil von 2016 zurück. Koufonissi ist schön. Nächstes Mal vielleicht am Fanos wohnen? Dimitris macht Siesta und wir machen uns bei stürmischem Wind auf zum Hafen, wo schon die Norweger warten und uns auf einer erinnerungswürdigen Fahrt nach Amorgos begleiten.