Santorini - Fira Pori Oia

Am Sonntag mache ich mich nach dem leckeren Frühstück auf in Richtung Norden, denn ich brauche ja ein Ticket für den nächsten Tag. Ab Megalochori nimmt der Verkehr zu. Es muss grad ein Schiff angekommen sein, denn wir stehen länger an der Abzweigung zum Hafen. Auffallend viele Quads sind unterwegs. Die Saison fängt an.

In Fira nehme ich schnell den ersten großen Parkplatz und mache mich zu Fuß hoch in Richtung Kraterrand. Das Ticketbüro finde ich sofort und entscheide mich, nicht erst nachmittags mit der Blue Star, sondern schon früh mit einem Jet zu fahren, um nachmittags den Plaka auf Naxos aufsuchen zu können.

Fira ist nicht so voll wie vor vier Jahren. Deshalb habe ich genug Ruhe und auch Ideen für Fotomotive, um vielleicht meinen Kalender dieses Jahr mit Santorinifotos füllen zu können. Natürlich beeindruckt mich immer wieder die Schönheit am Kraterrand, doch wenn die Massen aus den Bussen heraus auf den Hauptweg strömen, suche ich das Weite. Also ist mein Aufenthalt auch jetzt wieder kurz.

Bei der Ausfahrt nach Norden biege ich wegen des stockenden Verkehrs irgendwann rechts ab und fuhr über die Straße an der Ostküste durch Vourvoulos in Richtung Pori. Nach einem Kilometer hat sich der Straßenlärm erledigt. Das Fahren ist angenehm, die Landschaft lieblich und ein Kontrast zur Westküste. Ich sehe Felder, kleinere Pensionen und Abzweigungen zu kleinen Buchten und Stränden. Die „Rückseite“ der Insel vermittelt mir sonntägliche Ruhe. Hin und wieder sind Scooter unterwegs, aber keine Quads. Zu meiner Linken geht es immer steil die „Wand“ hoch. Und natürlich gibt es Kirchen, von denen eine der größten, die weiße Kirche Agios Artemios zu meiner Überraschung zu einer Hotelanlage gehört. Pori ist kleiner als ich dachte, und schon fahre ich hoch nach Oia.

Der Ort beeindruckt mich immer viel mehr als Fira. Ein kleiner Bummel muss sein und dann kehre ich wieder im Lontza ein, als ich sehe, dass direkt am Kraterrand ein Tisch frei wird. Der Frappè ist sehr cremig und lecker und kostet nun 4 €. 10 Cent Erhöhung in 4 Jahren? Crisis, what crisis?

In dem kleinen Cafè finde ich wieder Ruhe und schaue minutenlang aufs Meer, ohne die Umgebung wahrzunehmen. Als die Kellnerin den Neben-tisch abräumt, bemerke ich am übernächsten Tisch junge Menschen, denen es wohl ganz anders geht. 

Irgendwann wird es auch hier voller und ich verlasse Oia. Auf dem Weg in den Süden finde ich einen Bäcker und nehme mein erstes Tiropita mit an den Strand. Kamari oder Perissa? Viele Autos biegen ab nach Kamari, also dann noch mal Perissa und abends ins Dorf Akrotiri.. 

Nach einer etwas unruhigen Nacht macht Nikos früh ein gutes Frühstück und bringt mich dann hinunter zu Santorinis Prunkstück, dem Hafen. Im Ernst, ich bin immer wieder ernüchtert. Wer hier ankommt oder abfährt, will nur eins, schnell weg.

Aber ich soll noch mehr von Santorinis weniger schönen Seite erleben.

Der Superjet jedenfalls liegt schon im Hafen, also: Bis bald, Santorini! Über Ios geht es nach Naxos.