Karterados

2016

Und nun zur gewöhnungsbedürftigen Seite von Santorin. Karterados, Vorort von Fira, laut, viel Verkehr, jede Menge Busse, viele Häuser direkt an den Durchgangsstraßen, jede Menge Quads unterwegs, herumirrende junge Asiatinnen und Asiaten, zu Fuß, dünn bekleidet, hoch nach Fira und später im Dunkeln wieder zurück. Irgendwo müssen die Massen, die aus den Flugzeugen steigen oder die großen Fähren verlassen, ja wohnen bzw. übernachten.

Die BlueStar nimmt in Ios noch einige Reisende auf, Selfies sind groß in Mode, vor allem, als das Schiff in die Caldera einläuft. Babis holt mich und noch drei andere Reisende im Hafen ab und ich sehe wieder die endlos erscheinende Autoschlange, die in Serpentinen die Wand hochkriecht. Er erlebt das jeden Tag mehrmals. Nur weg aus diesem „Hafen“.

Sein Hotel in Karterados ist nicht sehr groß – und alt, aber es hat einen Pool, an dem man den durchgängigen Verkehrslärm besonders gut hört.

Vom Baden am Exo-Gialos-Strand rät er mir ab, nach Kamari mit dem Bus, das möchte ich nun nicht. Also bummele ich in den Ort, bis zur „Platia“ und noch etwas tiefer. Vier gewaltige Kirchen stehen da – für 700 Einwohner. Auf dem Rückweg trinke ich im Cafe Zotos an der Kreuzung einen leckeren Frappé und erfahre von der netten Irini, dass man überall im Ort gut essen kann. Ich soll bloß nicht nach Fira hochgehen. 

Das Zimmer für eine Nacht ist riesig, ein altes Familienzimmer hinten raus mit drei Betten, die Dusche ist gut. Ich lese, döse, telefoniere und schreibe. Abends gehe ich ins Dorf und esse eher mittelmäßig. An der Kreuzung trinke ich einen Espresso und sehe zu, wie die lokalen Busse an der Busstation anhalten, aber auch die Inselrundfahrtbusse zurückkehren und junge Menschen in kurzen Hosen und Shirts ausspucken. Es ist dunkel und ziemlich frisch. Schnell laufen sie ins Dorf hinunter.

Ich kann gut schlafen, bekomme am Morgen ein ansprechendes Frühstück in dem kleinen Hotel und werde pünktlich hinunter zum Flughafen gefahren, alles im Preis drin. Bevor die Busse kommen, checke ich in Ruhe ein. Adio, Santorini!