Sithonia – Alles im grünen Bereich

Am ersten Morgen holen wir uns Frappédes und Tiropites und los geht es im Uhrzeigersinn rund um die grüne Halbinsel Sithonia. Auf den Parkplätzen bei Ormos Panagias steheen schon zwei Busse, die Athosschiffe fahren also noch im September. Nicht nur die Bäume sehen schön grün aus im Sonnenlicht, auch die Rasenflächen bei der Fahrt durch Vourvourou sehen gut gepflegt aus. Zuhause war unser Rasen nach dem trockenen Sommer ziemlich verbrannt und nun erleben wir im früher staubigen Griechenland das Gegenteil, verrückt. Ab der Mitte der Straße durch den Ort erleben wir dann aber doch, dass viel mehr Geschäfte und Unterkünfte gebaut worden sind, so dass sogar ein kleiner Fußweg am Rande angelegt worden ist und auch benutzt wird. Die Zufahrt zum Karidibeach ist offen wie immer. Oben müssen wir uns durch die vorn parkenden Autos an einigen im Sommer ausgefahrenen Schlaglöchern vorbei bis zur zweiten Kantina „schlängeln“, um im Schatten parken zu können.

Mit unseren Faltstühlen gehen wir hinunter zu einem unserer Lieblings-strände. Er ist schon gut gefüllt und hat sich kaum verändert. Die Schattenplätze sind begehrt und wir finden eine ebene Fläche oben unter den Pinien. Das Wasser ist toll, nur in der großen Bucht schon etwas seichter als beim letzten Besuch. Wir wechseln zum Einstieg in die Nebenbucht, wo wir uns im Wasser gut erfrischen können und dann auch Ramonas neue Luftmatratze zum Einsatz kommt.

Beim Blick um uns herum stellen wir fest, dass viele Familien mit kleinen Kindern da sind und das Stimmengewirr fast babylonische Züge hat. Wir machen wir Sprachenraten und sind erstaunt, dass auch eine Großfamilie aus Israel auf ihrer Südeuropatour diesen versteckten Strand entdeckt hat. Bei den Autos haben Bulgaren und Serben die Überhand, neben griechischen Leihwagen. Als wir am späten Nachmittag wieder fahren, bestätigt uns die Frau von der Kantina, dass die Besucher kaum Müll hinterlassen.

Der einzige Haken am Karidi ist das unebene Gelände und der Schattenfall der Bäume, also machen wir uns am nächsten Tag auf die Westseite der Sithonia an den Kalogriasstrand, wo in der Bucht auch Liegen und Schirme stehen, nahe bei einer alten Kantina. Der Strandteil füllt sich so nach und nach. Das Wasser ist toll, im Gegensatz zu vor fast 30 Jahren geht es statt nach einem Meter erst nach vier, fünf Metern in die Tiefe. Ist das auch der Klimawandel? Wer weiß es.

Zwei Stunden später tauchen erst einige schwarze Bullis und Sprinter, dann ziehen sich die Insassen um und gehen ganz in Schwarz ins Wasser. Kalogrias ist der Stützpunkt mehrerer bulgarischer Tauchschulen geworden und wir können zusehen, wie die Trainer mit ihren Schützlingen die Unterwassergegend erkunden. Wir lesen und dösen, Ramona fährt Luftmatratze und ich fotografiere die Kletterer des gegenüberliegenden Inselchen, das ich Bulgaria getauft habe, denn dorthin sind die Taucher immer unterwegs.

Am nächsten Tagen fahren wir an Kalogrias vorbei zum Lagomandra vor Marmaras. Die Bucht hat zwar eine Liegebatterie beim gleichnamigen großen Hotel, doch die südliche Bucht ist auch schön sandig und am Morgen schön schattig. Ab Mittag geht es für mich in den hohen Baumschatten hinter dem Strand, auch sehr angenehm. Die drei Strände gefallen uns schon so gut, dass wir auf eine Sithoniarundfahrt verzichten – Ramona mochte Sarti noch nie, ich verzichte auf Toroni und Porto Koufo -, doch nach Marmaras wollen wir schon noch, um zu sehen, ob es am Meer schlimmer geworden ist als in Nikiti.

Doch das ist es nicht, Marmaras war schon immer viel touristischer gewesen als Nikiti, doch es hat noch seinen Charme bewahrt, trotz Schnickschnackläden und der Einstellung auf die neue Klientel. Pelzkappen gab es in den Achtzigern nicht zu kaufen, Lederwaren schon, doch die sind in die Seitengassen verschwunden. Noch schnell am Sportplatz und dem Strand vorbei, einen Blick auf das heute abgeriegelte Porto Carras und dann hoch in den Berg nach Parthenonas. Wenn man aus den Dörfern oder Kleinstädten der Sithonia heraus ist, wird die Landschaft sofort griechischgrün, erst Pinien, auch mal Zypressen, aber vor allem Olivenbäume. Parthenonas hat sich etwas weiter entwickelt, wirkt in der Siestazeit bewohnter, doch noch immer gibt es Bauruinen. Wir trinken keinen Kaffee, sondern nehmen ihn dann lieber in Marmaras am Hafen ein.

Am nächsten Nachmittag geht es nach dem Besuch des Karidi nach Ormos Panagias. Gegen fünf laufen die Athosschiffe wieder ein. Es ist so warm, dass wir nicht lange bleiben, sondern den Trani Ammouda ansteuern, gegenüber dem Hotel Antgoni, in dem wir früher mal gewohnt haben. Der Sandstrand ist ohne Schatten, ist ziemlich leer und törnt uns gar nicht an.

So sind wir dann lieber noch mal an den beiden Lieblingsstränden, wo uns auch die Drohnenspieler auffallen. Einfach relaxen am Strand oder Tretboot fahren reicht wohl nicht.

Wir haben eine sehr schöne Woche gehabt, werden am letzten Tag pünktlich zum Flughafen Thessaloniki gebracht und erstaunlich schnell eingecheckt. Nachmittags bei 28 Grad abgeflogen und in Hannover bei 8 Grad Regen und Wind angekommen. Sithonia, man sieht sich.