Naxos 2012 - Agia Anna

Ich bin früher nie zum Rucksackreisen gekommen. Die Kykladen hätten es schon sein können. Aber wir haben oft Sithonia und Nordeuböa besucht. Einmal sind wir, als Jannis eins war, mit dem Auto auf der Fähre nach Paros gefahren, aber mehr ist nicht gewesen. Mein Kollege Klaus hat mir im Winter schöne Bilder seines Urlaubs mit der ganzen Familie auf Naxos gezeigt. Psili Ammos, ein Traumstrand, meint er. Er kennt Naxos aus seiner Studentenzeit: "Es lohnt sich. Auch in deinem Alter noch(!) Von Naxos aus gehen Fähren überall hin. Da bist du ganz offen."

Von Piräus aus kann ja jeder. Ich will schnell da sein. Mein Flieger ist pünktlich in Athen und Olympic Air setzt mich eine Stunde später auf dem kleinen Flugplatz Naxos International ab. In sengender Hitze bewegen sich alle schnell zum winzigen Gepäckausgabehaus, denn dort ist etwas Schatten. Ein Taxi bringt mich in zehn Minuten zum kleinen Hotel in Agia Anna. Koffer ins Zimmer, Badehose an, durch den kleinen Garten, über die Straße und den heißen Sand ins Wasser. Herrlich frisch. So habe ich noch nie eine Ankunft im Meer hinbekommen.

Es ist schön in dem kleinen Dorf an der Westküste, südlich von Chora, der Inselhauptstadt. Neben dem Hotel sind zwei Tavernen, es gibt ein kleines Cafe mit Internetplätzchen und einen kleinen Laden, der auch Bustickets nach Chora verkauft. Ich genieße die ersten Tage am Strand von Agia Anna und unter den Schirmen im Garten. Später gehe ich den Holzweg in Richtung Plakastrand und suche nach Ruhe. Der Strand füllt sich. Es ist Ende Juli. Mit dem Bus fahre ich in die Stadt und sehe mich nach einer neuen Unterkunft um, bevor ich Richtung Psili Ammos will. Nach einer kleinen Odyssee durch die engen Gassen der Altstadt finde ich ein Zimmer hoch oben hinter dem Kastro im Kastell.  

Von dort aus soll ich Psili Ammos nicht erleben, aber Chora erkunden, den Norden der Insel erfahren und mich aufmachen nach Santorini und zu anderen Kykladeninseln. Agia Anna ist ein guter Einstieg in die Inselwelt der Kykladen. Es ist sehr überschaubar, der Strand ist schön sandig und nicht zu voll, und die Menschen sind freundlich. Ich bin zur Ruhe gekommen.