Septembertage am Plaka

2022

Schon am Flughafen in Athen freuen wir uns auf ein sonniges Strandleben in Naxos. Leider hat Nicole erst Platz für uns im Oktober. So weichen wir auf eine Wohnung direkt am Plaka aus. Eine gut gelaunte Filippa holt uns ab und bringt uns in ihr Haus in der Nähe von Nikos und Maria. Im Kühlschrank finden wir außer der Flasche Wasser noch Milfait und zwei Bier. Geht gut los. Wir haben 50 Meter bis zum Strand, die Liegen an der Düne kosten nichts mehr und die Sonne auch nicht. Ich hole uns Frappé vom Restaurant. Was für ein schöner Nachmittag! Abends kaufen wir in dem kleinen Supermarkt ein. Maria hat sogar Hummus und morgens frisches Brot, wenn man zeitig da ist. Die Taverne ist gut besucht, wir werden satt und können gut schlafen.

Nach dem Frühstück zieht sich der Himmel zu und es wird windig. So fahren wir mittags doch schon nach Prokopios, um zu sehen, ob es dort wieder geschützter ist. Wir finden leere Liegebatterien vor und trinken unsere Frappedes im Kahlua. Prokopios scheint gut besucht zu sein. Im Wasser sind nur wenige Menschen. 

Am Abend gehen wir am Plaka nach nebenan ins Petrino und werden nicht enttäuscht. Die Speisen haben eine gute Qualität, die Preise aber auch, doch es schmeckt uns prima. Das Mousakato ist echt lecker, fluffig ähnlich dem Moussaka, aber ganz anders gewürzt. Dann essen wir Patates Graviera und Suzukakia in Auberginenscheiben eingerollt. Schließlich gönnen wir uns noch Kamnaeis vom Mitatos nebenan und bekommen die höchste Rechnung dieses Jahres. Höchstens im Ohamos im Frühjahr hat es so gut geschmeckt. Es wird früh dunkel, wir machen ein paar Schritte am Strand und sind im Dunkeln allein. Nix Volta im September. Auch mal schön. So sitzen wir noch auf der Terrasse mit Blick auf den Garten, bis die Mücken kommen.

Am nächsten Tag ist es ruhiger und wir frühstücken wieder lecker. Außer dunklem Brot bekomme ich in dem kleinen Laden bei Maria sogar eine Avocado. Dazu noch Spiegeleier. Es geht uns gut. Die Liegen am Strand werden nach und nach belegt, alles ist ruhig, wir finden den besten Einstieg ins Meer, denn an diesem Teil des Plakastrandes liegen immer mal wieder Steinplatten unter Wasser.  

Dann wird es hundert Meter weiter unruhig. Eine Filmcrew baut ihre Sachen auf. Im letzten Herbst haben wir ja den Arzt einer deutschen Abnehm-Show am Strand joggen sehen, nun sind wir zufällig in der Nähe des Camps und bekommen von Ferne Vorbereitung und Dreharbeiten mit. Erst nach Stunden ist der Dreh beendet. . Auf unserem Weg am Abend zu den Three Brothers erkennen wir das „Camp“, weil große Scheinwerfer die Umgebung ausleuchten. Uns wird klar, dass die Wochen in Naxos für die Teilnehmer kein Urlaub sind.  

Die Drei Brüder haben wir uns anders vorgestellt. In der riesigen Halle sind nur drei Tische besetzt, Atmosphäre gleich null, doch Pastizio und Zucchini Tiganites schmecken lecker. Beim Rückweg im Dunkeln gehen alle hundert Meter die Straßenlampen an, naja fast alle. Wir finden ohne Probleme zurück.

Der nächste Morgen ist schön warm und windstill. Es ist toll am Petrino Beach. Ein Spaziergang nach Süden über die Busschleife hinaus lohnt sich aber. Es gibt schöne Anlagen zu sehen und der Strand wird immer leerer. 

Der Weg zum Maistrali ist uns abends dann doch zu dunkel. Wir besteigen den Bus und wollen mal sehen, ob sich eine Abendfahrt lohnt. Die Chora ist voll Ende September. Wir bekommen den letzten Tisch bei Boulamatsis und erfreuen uns an Paputsakia und Gigantes. Nachher setzen wir uns vors Pandeboy und sehen der Volta zu. Die Fahrt im Rückbus hatten wir romantischer erwartet, denn im Dunkeln sehen wir nicht viel. Da hat der Petrinobeach, wie wir ihn nennen, abends viel mehr Atmosphäre.

Am Morgen ist Ramona erkältet. Ihr hat der Besuch der Chora nicht gut getan. Aber am Strand geht es ihr wieder besser. Wir genießen einen Sommertag mit Baden, Tauchen, Schwimmen und einen letzten Abend im Petrino. Das Leben unten am Plaka ist für uns eine Alternative zum Leben in der Chora. Vielleicht zieht es uns ja noch mal weiter nach Süden, wo kein Bus mehr fährt. Da Filippa und ihr Mann Nikos am Morgen beschäftigt sind, bestellen sie uns ein Taxi, das uns zum Kastell bringt.