Karibik in Koufonissi

2023

Ramona freut sich immer sehr, wenn sie Skopelitis fahren kann. Sie sitzt gern oben auf den Holzplanken und lässt sich den Wind um die Nase wehen. An Naxos hinunter lässt der Wind irgendwann nach. Nur wenige Reisende verlassen in Iraklia das Schiff. In Schinoussa erkenne ich, dass das Mersini, hinter dem ich mal gewohnt habe, mit Brettern vernagelt ist. Ich lese später, dass es für viel Geld verkauft worden ist. Geht das immer so weiter mit dem Nichts-bleibt-so-wie-es-ist?

Dann taucht auch schon Koufonissi auf und wir werden mit einem zweiten Paar zusammen von Nikitas abgeholt. Wir bekommen eine große Wohnung auf zwei Etagen und sind sehr zufrieden. Schnell richten wir uns ein und gehen dann auf einem schmalen Pfad hinunter zum Dorfstrand. Wir haben schon Hunger und finden im Fos Fanari viele freie Plätze. Das ist vor zwei Jahren noch ganz anders gewesen. Und das Essen haben wir auch anders in Erinnerung. Wir ordern sogar Salz nach. Im Supermarkt um die Ecke kaufen wir fürs Frühstück ein und nehmen auch Kuchen mit für den Abendbalkon.

Das Frühstück mit dem frischen Brot ist echt lecker. Es ist böig, doch gut gelaunt machen wir uns auf den Weg in Richtung Finikas. Der Wind lässt nach und wir freuen uns auf den Fanosstrand. Leider ist die Taverna zu und stuhl- und liegenlos. Wir finden einen Schattenplatz an der Mauer und ich suche mir einen Sitzstein. Der Strand ist toll, das Wasser karibischgrün und erfrischend. Uns geht es gut. Nach und nach kommen junge Leute zu Fuß oder mit Bikes vorbei. Viele sind auf dem Weg zum Pori und machen nicht Halt. Gegen drei wechseln wir zu Finikas zu Frappé und Choriatiki und finden Koufonissi wieder klasse. Bevor wir duschen, suchen wir noch eine Bank am Ortsstrand auf und testen auch dort das Wasser.  

Gegen sieben geht die Sonne unter und wir gehen auf Rat von Nikitas ins Rouhounas. Viele Griechen dort, viel Fleisch auf der Karte und das Moschari ist richtig gut. Nur der Preis auf der Rechnung verblüfft uns und wird erst nach Verhandeln verändert. Irgendwas passt dieses Jahr mit dem Essen hier nicht. Season's over?!

Stella bietet am nächsten Tag am Fanos ihre geknüpften Armbänder auf einem niedrigen Tisch zum Verkauf an und leiht mir ihren kleinen Campingstuhl. Ich werde älter. Nikitas hat leider keinen im Haus. Warum gibt es nur Fahrradverleihe auf der Insel? Stella ist künstlerisch begabt und im Winter Skilehrerin in der Nähe von Delphi. Erzählt sie. Ich danke für den Stuhl, den sie für mich für den nächsten Tag versteckt.

Am Abend gehen wir Tickets kaufen und suchen nach schönen Tüchern in den Shops. Ramona ist hier erfolgreicher als in Naxos. Nur das Essen könnte besser sein. Auch die Melissa überzeugt uns nicht. Dann eben ins Opianos nebenan zu Frappé, Espresso und Kormos. Dort gefällt es uns wieder besser.

Als wir am letzten Abend das Neo Remezzo testen wollen, ist es schon geschlossen. Klar. Das italienische Lokal in der Nähe ist zwar hell erleuchtet, aber leer, also noch mal ins Fos Fanari, wo wir diesmal zufriedener sind. Wir schlafen wieder gut und lassen uns früh um acht von Nikitas zur Skopi bringen. Adio Karibik, adio Koufonissi!