Oktober am Plaka und in der Chora

2023

Noch nie haben wir morgens unser Gepäck ins Lotto gestellt. Manos guckt unsicher, als wir unser Frühstück bestellen. Wo wart ihr? Koufonissi? War wohl nichts los? Mittags schlagen wir bei Nicole auf. Die Busse fahren halbstündlich zum Plaka. Wir sind die ersten morgens und tun so, als gehöre der Strand nur uns. Dimitri und Kiki freuen sich, uns zu sehen. Wir genießen den Frappé, die Liegen, die Wärme und das Meer und sitzen dann spät etwas im Wind im Boulamatsis bei leckeren Paputzakia. Auch an den nächsten Abenden stellen wir fest, dass das Essen in Naxos das in Koufonissi um Längen schlägt.

Es ist sommerlich warm im Oktober. Wir liegen meist faul am Strand und gehen gern ins Wasser. Auf dem Rückweg steigen wir am Hospital aus und holen leckere Kuchen von Liofagos. Die Abendstunden auf dem Balkon sind wieder schön. Bis zum Wahlsonntag, da ist es frisch. Wir gehen besser abends ins Kozi hinein und essen Tigania und es füllt sich mit Familien. „Griechischer Abend“ also und danach auch auf dem Spielplatz bei Agia Kyriaki. Geschrei, Böller, fast wie im Stadion. Am nächsten Abend leider noch mal, weil montags nach Wahlen noch frei ist. Darauf muss man erst mal kommen.  

Abends gefällt es uns im Elliniko, das jedesmal vollbesetzt ist. Das Limettenmouse vom Haus ist nostimo. Der Zaziki ist genial, überhaupt ist er in jeder Taverne anders und wirklich gut. In Naxos. Am liebsten aber sitzen wir mit den Griechen vorm Filarakia. Feta psiti, Filarakiasalata, Suzukis, Mythos... nostimo poli. Und danach ein Schokoteil vom Lio. Es geht uns gut.

Wir besuchen auch mal Susanna, wo wir die Hälfte von Risotto und Penne mit nach Hause nehmen für den nächsten Abend. Sie will demnächst Seniorenteller anbieten, senior piatto. Dabei kommen wir uns nicht so alt vor. Wir haben gern Kontakt zu jungen Leuten wie den Stellas und den Dimitris, die erstaunt sind, dass wir nicht nur die Inseln kennen, sondern auch Nordgriechenland und die Zeit vor dem Jugoslawienkrieg.

Beim Bummel in der Stadt bemerken wir neue Veränderungen, renovierte Altbauten als Bnb und noch ein neues Italian Outfit, wo früher Stathis seinen Frappé machte.  

Ab Mitte Oktober wird es ruhiger am Strand, aber auch etwas böiger, doch wir bleiben am Plaka und fahren nicht nach Prokopios. Wir waren im Mai beim Aufbau der Schirme von Vlassys da und erleben nun ihren Abbau. Beim Spaziergang in Richtung Maistrali sehen wir, dass N+M und Marias Supermarkt geschlossen sind. Season's over am Petrino.  

Beim Gang nach Norden sehen wir von der Kapelle hoch über Agia Anna, dass es an den Felsen auch ruhiger geworden ist. Nur der Hai schnappt immer noch nach Spaziergängern. Wir drehen lieber um.

Ein letzter Abend auf der Terrasse mit Freunden und Pizza von Susanna und ein letzter Morgen mit Verabschiedung unterm Tor bei Apollon.

P.S. Ich werde fauler beim Reisen und nun auch beim Schreiben. Meine alte Kamera will auch nicht mehr so. Ich werde wohl auf Smartphone umsteigen. Nächstes Jahr wieder Naxos... Wem es zu langweilig wird, dem empfehle ich kykladenfieber und nissomanie.