Milos - Pollonia

2022

Nach einer extrem stressigen Anreise sind wir froh, in Milos auf dem kleinen Flughafen schnell zu einem weißen Fiat Panda zu kommen, um sechs Tage auf dieser Insel zu verbringen, auf der wir schon vor acht Jahren gewesen sind. In Pollonia ist das Office, wo wir die Schlüssel für die Wohnung bekommen sollen, trotz Zusage geschlossen. Irgendwann kommt ein junger Apostolos und führt uns mit Moped in die Natur über Feldwege zu einem Haus mit tollem Meerblick ohne Bäume oder Schatten mit Blick auf Kimolos und Polyegos, erklärt uns kurz, am letzten Tag die Schlüssel stecken zu lassen und verschwindet.

Abends gehen wir am Hafen die Reihe der Tavernen ab und entscheiden uns für mittelmäßiges Moussaka und Dakos im Alkis - und werden satt. Die Speisekarten der anderen Läden deuten auf gehobene bzw. teure Küche hin. Das Apanemia von 2014 gibt es leider nicht mehr. Dort ist ein Gemüsehandel untergebracht. Wir kaufen im Mercato etwas Obst ein und fallen müde ins Bett.

Die Nacht ist gut und morgens liegt der Balkon schön in der Sonne. Dann wie früher auf nach Adamas ins Yankos, wo wir für Spiegeleier, Omelette, Käse, Osaft 20 Euro hinlegen müssen. Viel Geld, finden wir, doch der Preis relativiert sich im Laufe der Reise. Wir haben Badezeug mit und fahren in den Süden. Mit Agia Kyriaki haben wir es nicht nur auf Naxos, dieser Strand auf Milos ist damals der beste für uns gewesen. Wir finden wieder hin und am Ende Schirme und Liegen und einen unbesetzten Kiosk. Das Wasser ist gut. Nachmittags hole ich bei der Taverne Thalassopetra in der Nähe zwei Frappé zu den Tiropites vom Grigoris aus Adamas. Auf dem Rückweg komme ich an jungen Männern im Schatten der Tamarisken vorbei, die Bootstouren um Milos oder nach Polyegos anbieten. Ein dreistelliger Betrag pro Person schreckt mich ab.

Abends kaufen wir in Pollonia lieber Tickets für die Fähre nach Sifnos und gehen an den Tavernen am Hafen vorbei. Teure Fische, Sushi, Filetsteaks, Bedienungen in Uniform und nervige Koberer, wir setzen uns an der Kreuzung ins Enalion zu Suzukakia und Vorspeisen. Später fällt zuhause der Strom aus. Für zehn Minuten schauen wir auf das noch erleuchtete Kimolos, dann ist es dort auch dunkel. Als der Strom wiederkommt, gehen wir lieber schlafen.

Wir probieren es mit dem Frühstück am nächsten Morgen im hochgelobten Deck, wo wir mit Abstand die Ältesten sind. Sehr schicker Laden mit Rühreipampe, Avocados und dünnem Filterkaffee zu dem höchsten Preis der ganzen Reise. Ab morgen dann zuhause frühstücken. Vielleicht ist wenigstens der Strand von Firopotamos noch so wie vor acht Jahren. Die Kantine ist erst mal zu, wir essen die mitgenommenen Brote und zahlen eine halbe Stunde später 15 Euro für die Liegen und den Schirm. Am Strand hat sich bis auf den Preis wenig geändert. Das Tor braucht etwas Hilfe. Ich erfahre, dass dort immer noch Hochzeitsbilder gemacht werden.

Wir machen vom nächsten Tag an das Frühstück selbst. Es gibt Eier, Graviera, leckeren Hummus, Honig, Tomaten und gutes Sesambrot von Maria, der Frau in Schwarz im Pratigos. Die Fahrt nach Paliochori hätten wir uns auch wieder sparen können. Laute Tavernen und ein merkwürdiger Geruch lassen uns umkehren und Agia Kyriaki aufsuchen. 

Welch ein Glück, denn am Ende des Strandtages treffen wir zwei Frauen aus Hamburg, die in Adamas wohnen und uns dort das O!Hamos! empfehlen. Auf dem Rückweg trinken wir ganz in Ruhe im Pratigos neben zwei alten Männern unseren Frappé. 

Abends gehen wir zu Fuß über unseren Hausstrand mit den lauten Bassklängen in den Ort und essen später an der Straßenkreuzung in der kleinen griechischen Pizzabude Alesta Dakos und Pizza. Wir wundern uns, dass Pollonia keine richtige Ouzeri oder eine Familientaverne hat, wo die Mama kocht. Vielleicht finden wir so was ja in Adamas.