Über Agia nach Apollonas

2023

Am Sonntag möchte Nicki mal wieder nach Apollonas und nimmt uns faule Socken mit. Sie will uns ein verlassenes Kloster zeigen. Wir fahren am neuen Stausee vorbei, der gut gefüllt ist und dann biegt sie ab zum alten, damit Fredo mal etwas Auslauf hat. Hier sind wir noch nie gewesen. Der See führt nur wenig Wasser. Der Winterfrühjahrsregen ist geringer ausgefallen als sonst. Nicht nur Bauern machen sich Sorgen. Auch wir sehen Bäume auf unserem Weg, die geschädigt sind.  

Nach Norden geht die Fahrt weiter, bis Nicole rechts bei dem Schild Agia anhält. Wir verlassen zu Fuß die Straße und finden nach wenigen Metern den alten Turm Pyrgos Agias. Ich hätte ihn gern betreten, doch er sieht sehr baufällig aus. So geht es auf einem kleinen Pfad weiter hinunter. Plötzlich ist Nicki voller Spinnweben im Gesicht. Hier war wohl lange niemand mehr. Unten finden wir wieder mal eine Quelle. Das Wasser ist erfrischend kühl. Fredo freut sich. Nicole und Ramona betreten die kleine Kapelle Agia Komiakis. Als ich zum Haupthaus des Klosters Moni Panagias schlendere, kommt mein Gesicht durch ein riesiges Spinnennetz. Ich brauche Zeit, um mich sauber zu bekommen. Rummel am Plaka und abends an der Paralia und Ruhe und Einsamkeit im Inselinneren abseits von den Straßen. Naxos hat viele Seiten.

Wir sind vor vier in Apollonas. Drei Busse sind noch da. Junge Leute liegen am winzigen Strand und sonnen sich. Im Wasser ist niemand. Das wird sich gleich ändern. Wir bringen Fredo ins Kalimera und dann geht’s ins Meer. Das Wasser ist ganz anders als an den Weststränden. Nicole schwimmt schnell weit hinaus. Ramona und ich bleiben im Hafenbereich. Als wir geduscht haben, sehen wir Ilka, Gina und Thomas im Kalimera sitzen. Das ist schön. In einer Runde von sechs Leuten kann man viele verschiedene Mezedes bestellen. Mir schmecken Zucchinikeftedes und Feta Fourno am besten. Essen, klönen, aufs Meer schauen, das ist es!  

Weil uns das Gemüse so gut geschmeckt hat, machen wir einen kleinen Spaziergang zum Garten von Apostoli, der versteckt in den Schilfwäldern liegt. Wir pflücken Maulbeeren und nehmen große Zitronen mit. Apollonas besteht eben nicht nur aus der Hafenbucht und den Tavernen. Zurück fahren wir am Kouros vorbei, der Abendsonne entgegen. Was für ein schöner Ausflug!

Nicht nur in Apollonas werden Bilder ausgestellt. Auch im Alten Markt gibt es moderne Kunstwerke.

Es wird wärmer. Abends sitzen wir in Shirt und kurzer Hose, essen Tigania und schauen aufs Tor. Zwei Tage später brauchen wir abends wieder Jacken und Jeans. Am letzten Abend packt Kosta oder Kyriakos uns den Vorspeisenteller im Bouli so voll, dass wir davon allein gut satt werden. Sogar Artischocken sind drauf. 

Wir verabschieden uns, gehen am letzten Morgen ins Lotto, machen unsere Einkäufe (Honig, Gewürze) und fliegen nachmittags mit Olympic verspätet nach Athen ins Flughafenchaos. Nach über einer Stunde kommen erst die Koffer aufs Laufband. Ich habe Puls. Wir checken so grad noch ein und natürlich geht der LH-Flug verspätet ab. In München haben wir großes Glück. Wir steigen aus und können 30 Minuten später wieder in die gleiche Maschine einsteigen, die uns nach Hannover bringt, wo wir nach zehn Minuten unser Gepäck bekommen. Respekt!