Apollonas

2022

Am Pfingstsonntag fahren wir mit Nicole durch die Berge nach Apollonas. Evan arbeitet heute dort in der Taverne Kalimera. Zuerst geht es über Halki zur Panagia Drosiani. Ich bin schon mal da gewesen, doch Nicole zeigt uns auch das Innere und am Ende des Friedhofs, auf dem auch Angehörige von Nikos' Familie liegen, das Beinhaus tief unten im Gewölbe. Spooky.

Dann geht es weiter hoch über Moni, Keramoti, Koronida und wir sehen irgendwann tief unten Apollonas liegen. Als Beifahrer nehme ich alles sehr intensiv wahr, die Ziegen, die Kirchen, den weiten Blick. Es ist schön im Innern der Insel und noch relativ grün. Wir kommen durch Messi. Ob es nach dem Fußballer benannt ist? Kann nicht sein.

Von Apollonas kenne ich eigentlich nur die Tavernen am Wasser. Nun fahren wir nicht nur langsam daran vorbei bis zum Ende, wo auch Busse parken, sondern wieder hinten zurück und finden einige freie Parkplätze. Gut zu wissen, denn meist ist der Kai vollgeparkt. Über Treppen geht es hoch nach vorn ins Kalimera, wo Evan seine Zeit verbringt, falls er nicht gerade als Fischer arbeitet und auch Bekannte mitnimmt (Naxos Fishing Experience). Wir werden freundlich begrüßt, doch stellen fest, die Bustouristen sind noch da. Also stellen wir unsere Badesachen ab und verlassen mit Nicole den Ort.  

Wir nehmen einen schmalen Weg entlang einer Wasserrinne. Sie führt hoch zur Quelle. Rechts und links ist es grün und bunt von Blumen, Bäumen und Gemüsegärten. Alles wächst prächtig. Am Ende gelangen wir zum kleinen Wasserhaus und finden Ruhe unter den Schatten der großen Bäume. Solche Momente gibt es auch im touristischen Naxos immer noch, man muss sie nur finden.

Bei unserer Rückkehr sind die Busse immer noch da, wir nehmen ein kühles Bad in der Bucht und erleben ein ganz anderes Wasser als am Plaka oder in Prokopios. Ramona und Nicole schwimmen weit hinaus. Ich mache lieber toter Mann. Danach nehmen wir im Kalimera Fasolakia, Horta, Saganaki und andere leckere Sachen zu uns. Falls wir mal wieder außerhalb der Chora zum Abendessen fahren wollen, dann hier hin.

Zurück geht es an Kouros und Abram vorbei mit Blick aufs Meer und Paros im Hintergrund. Der Stausee ist noch gut gefüllt, doch Nicole befürchtet schon, dass es dieses Jahr wieder eng mit dem Wasser werden könne. Abends sitzen wir beim Pandeboy und schauen Volta. Naxos ist voller als vor drei, vier Jahren: Tagestouristen, Umsteigetouristen, die Insel ist IN.

Die Tage am Plaka sind schön. Der Strand ist einfach toll. Doch wir bemerken auch die Folgen der Bautätigkeiten, nur 50 Meter vom Wasser entfernt.  

Ich hole von Konstantinos unsere jährliche Portion Reiki-Honig ab und nehme von Stathis vom Diaforetiko den besten und günstigsten Frappé Paketo dieses Jahres mit. Wir klönen etwas und verabreden uns für nächstes Jahr. Abends verabschieden wir uns im Boulamatsis, besorgen uns im Tyrokomia Graviera, Olivenpaste und Oregano und haben eine gute Nacht.  

Mit einem leckeren Pfannkuchen im Bauch geht es gegen Mittag zum Airport mit dem Plan im Hinterkopf, nächstes Jahr länger auf unserer zweiten Heimatinsel zu sein und von hier aus Skopelitis zu fahren. Ist sicher angenehmer und günstiger als Seajet. Aber wer weiß, was diese Welt noch für uns bereithält?