Am Plaka und im Kastro

2012

Fast jeden Tag fahre ich mit dem Bus zum Plakastrand. Früher mochten wir kleine Buchten, ob Sand, Kies oder Stein war uns egal. So ein langer Sandstrand ist ganz neu für mich faulen Menschen. Ich finde meinen Platz auf blauen Hängematten unter Sonnendächern. Der Plakastrand im Südwesten von Naxos ist ein Gedicht.

Im Amore Mio sind die Spagetti al dente, die Soße mit frischen Tomaten und Basilikum ist italienisch frisch. Ein bisschen Dolce far niente in Griechenland. Aber Naxos hat ja auch eine venezianische Vergangenheit.

Da nerven die Tamilen als Handtaschen-, Sonnenbrillen- und Schmuck-verkäufer kaum. Nur die koreanischen Massahß-Handarbeiter sind etwas aufdringlich. Ach ja: Frappè gibt es auch und der Espresso ist stark wie im Venezia.

Als eines Abends im To Kastro kein Tisch mehr frei ist, mache ich einen ersten Besuch im vom Lampen beschienenen Kastro, der Burg hoch über Chora. Es ist ruhig, einige Besucher sind unterwegs, vom Museum klingt Musik. Ich schaue durch das offene Tor hinein. Ein gespanntes Seil zeigt an: Ausverkauft. Ein Pianist gibt ein Klavierkonzert. Fotos sind nicht erlaubt, bedeutet mir eine Mitarbeiterin. Draußen sitzt ein älteres Paar und lauscht ganz in Ruhe der Musik. Ich setze mich für ein paar Minuten dazu. Dann habe ich richtig Hunger und gehe wieder.

Am letzten Tag meines Aufenthalts auf Naxos habe ich nach dem Packen noch Zeit für einen zweiten Bummel. Ich erlebe wieder die Stille.

Die Sonne steht schon hoch. Ich treibe mich im Schatten herum und foto-grafiere Mauern den Weg durchs Labyrinth vom Hafen zum Kastro. Mittlerweile liebe ich ihn.

Ein schöner Abschluss der Tage auf den Kykladen. Nicole bringt mich rechtzeitig zum "Airport" und ich fliege über Athen zurück. Meine Reise macht neugierig auf mehr Kykladenbesuche.